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PV-Irrtümer im Faktencheck

Aktualisiert: 11. Jan.


Titelbild Blogbeitrag Streuobstwiese Am 8. November 2023 wird in Hünstetten Görsroth eine Pflanzaktion stattfinden

Solarstrom-Mythen und Gerüchte – was stimmt?


Eigener Solarstrom macht große Freude!

Doch kursieren manche Photovoltaik-Irrtümer, Gerüchte und Mythen – ein Grund zur Sorge? Sprechen diese Aussagen wirklich dagegen, sich eine eigene Solarstromanlage für das eigene Hausdach anzuschaffen?

In unserem Faktencheck haben wir viele Infos für Sie zusammengetragen, um zu ermutigen: „Ihr Dach kann das auch!“


Faktencheck: PV-Mythen und Irrtümer


Ohne Süddach kein Solarstrom?

Doch! Obwohl nach Süden weisende Solarmodule beste Stromerträge pro Fläche liefern, bieten Ost-West-Kombis oft mehr Dachfläche für Module: So kommt der Solarstrom länger über den Tag verteilt ins Haus – für viele Menschen ideal.


Lohnen sich PV-Anlagen nur mit Batterie?

Da Speicher noch recht teuer und kurzlebiger sind als PV-Module, können sie die Wirtschaftlichkeit der PV-Anlage verringern. Zwar steigern sie den Eigenverbrauch des Solarstroms, doch wer seine Haushaltsgeräte zeitlich clever nutzt, erhöht so ebenfalls den Autarkiegrad. Eine Komplettversorgung mit PV-Strom plus Speicher zu jeder Jahreszeit (echte Autarkie) wäre jedoch extrem aufwendig und teuer. Ohne Batterie lassen sich PV-Anlagen in weniger als 20, manchmal nach zwölf bis 15 Jahren wirtschaftlich betreiben. Die Stiftung Warentest hält eine Rendite von drei bis sechs Prozent über 20 Jahre für realistisch.


Verlieren alternde PV-Anlagen zu rasch ihre Leistung?

Nein, die Module erbringen nach 20 bis 30 Jahren mindestens noch 80 bis 85 Prozent ihrer Ursprungsleistung, das spiegeln auch Herstellergarantien wider. Nach Garantieablauf funktionieren Altanlagen oft noch prima und erfreuen uns weiter mit Ökostrom.


Bewölkter Himmel – kein Stromertrag?

PV-Neulinge staunen oft, dass selbst bei trübem Wetter Solarstrom ins Hausnetz fließt. Für den Grundbedarf reichen tatsächlich oft diese 10 bis 20 Prozent vom Spitzenertrag aus.


Haben PV-Anlagen eine schlechte Energiebilanz?

Verschlingt das Herstellen einer PV-Anlage mehr Energie, als sie selbst je aus der Sonne erzeugt? Nein. In knapp zwei Jahren hat sie sich energetisch amortisiert (Herstellung aller PV-Anlagenteile und ihrer Transporte). Sehr gut für die Ökobilanz!


Sondermüll oder Recycling?

PV-Module sind kein Sondermüll, 95 Prozent des Materials wird wiederverwendet: vor allem Glas, Aluminium und Silizium, auch etwas Zinn, Kupfer und Silber. Seltene Erden kommen nicht vor.


Hilft mir eine PV-Anlage bei Stromausfall?

Meist nicht, denn sie funktioniert selbst nur mit Netzstrom. Fällt er aus, schalten sich PV-Anlagen ab. Wer aber Mehrkosten und Aufwand für Not- oder Ersatzstrom nicht scheut, lässt sich einen speziellen Wechselrichter und Batteriespeicher einbauen.


Es brennt – löscht die Feuerwehr?

Früher meinte man, die Feuerwehr ließe brennende Dächer mit PV-Anlagen kontrolliert abbrennen. Heute ist sie nach speziellen Leitlinien für solche Brände geschult: Das Löschen mit Wasser-Vollstrahl aus fünf Metern oder Sprühstrahl aus einem Meter Entfernung ist erlaubt. Seit 2006 gebaute PV-Anlagen verfügen über eine Notabschaltung. Bitte keine eigenen Löschversuche unternehmen!

Übrigens: Fachgerecht (!) installierte PV-Anlagen erhöhen kaum die Brandgefahr. Nur 0,006 Prozent aller Anlagen (umgerechnet 6 von 100.000) haben Brände mit größerem Schaden verursacht.


Muss ich ein Gewerbe anmelden?

Nein. Für Privatleute mit PV-Anlage (bis 30 Kilowatt Leistung) ist die Einspeisevergütung gewerbesteuerfrei, eine Meldung bei der Gemeindeverwaltung ist unnötig. Das Finanzamt sieht zwar einen Gewerbebetrieb, verzichtet jedoch meist auf die Anmeldung, da für kleine PV-Anlagen zurzeit eine Umsatz-/Einkommensteuer von 0 Euro gilt. Auskunft: Finanzamt und Steuerberater.


Beschädigt eine PV-Anlage das Dach?

Nein, wenn sie fachgerecht befestigt ist und das Montagesystem zum Dachaufbau passt – also mit geprüftem und zugelassenem System. Wird das Dach undicht, wurde die Anlage fehlerhaft montiert (etwa wackelnde, nicht ausgeklinkte Dachpfannen).


Entsteht bedenklicher Elektrosmog?

Beim Wechselrichter ist er nicht zu vermeiden, bei Solarmodulen tritt er nicht auf. Allerdings belastet uns der Elektrosmog von Haushaltsgeräten, Kabeln, Notebook-Netzteilen, Funk- und WLAN-Netzen stärker als der vom Wechselrichter im Keller.


Verhindert der Denkmalschutz Solaranlagen?

Selten: Die Genehmigung für PV-Anlagen ist seit 2022 „regelmäßig zu erteilen“, natürlich nur nach Antragstellung und Prüfung. Am besten sucht man als Hausbesitzer:in möglichst frühzeitig mit der Denkmalschutzbehörde gemeinsam die beste Lösung, damit die Solaranlage das Gebäude nicht beeinträchtigt und genehmigt werden kann. Oft lässt sie sich farblich anpassen.


Autorin: Regine Felsch


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