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Erste Hilfe und Defibrillator

Aktualisiert: 15. Dez. 2023


Titelbild Blogbeitrag Streuobstwiese Am 8. November 2023 wird in Hünstetten Görsroth eine Pflanzaktion stattfinden

In unserem heutigen Interview befassen wir uns mit einem äußerst wichtigen Thema: die Funktionsweise und der Einsatz von AEDs (Automatisierten Externen Defibrillatoren) in der Ersten Hilfe für Laien. Unser Interviewpartner Gerd Hattenbach ist Bereichsleiter Rheingau-Taunus beim Deutschen Roten Kreuz-Rettungsdienst und bringt viel Erfahrung und Fachwissen mit. Gerd Hattenbach ist außerdem Mitglied des Ortsbeirats und des Förderverein Kesselbach e. V. in Hünstetten. Gemeinsam haben die Organisationen einen AED beschafft und an der Naspa-Filiale in der Neukirchnerstraße installiert. Aber was ist überhaupt ein AED und wann wird er gebraucht? Wir fragen nach.


Frage 1: Können Sie uns zunächst erklären, was ein AED ist und wie er in der Ersten Hilfe eingesetzt wird?

Antwort: Ein AED, kurz für Automatisierter Externer Defibrillator, ist ein tragbares medizinisches Gerät, das zur Behandlung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird. Er ist so konzipiert, dass er von Laien ohne medizinische Vorkenntnisse verwendet werden kann. Sie müssen wissen, dass der Herzmuskel von elektrischen Impulsen gesteuert wird. Bei den lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen werden diese gestört und das Herz kommt aus dem Takt. In manchen Fällen so massiv, dass keine Pumpleistung mehr stattfinden kann. Ein AED analysiert den Herzrhythmus und gibt Anweisungen zur Abgabe eines Elektroschocks, wenn es notwendig ist, um das Herz wieder in einen normalen Rhythmus zu versetzen.


Bild: Mit verschränkten Fingern und druchgedrückten Armen wird Druck auf den Brustkorb ausgebübt.


Frage 2: Für Laien ist oft unklar, in welchen medizinischen Notfällen ein Defibrillator zum Einsatz kommt. Können Sie erläutern, in welchen Situationen ein AED verwendet werden sollte?

Antwort: Ein AED sollte in Fällen von plötzlichem Herzstillstand eingesetzt werden. Der tritt auf, wenn das Herz aus dem Takt kommt und nicht mehr effektiv pumpt. Er ist speziell dafür entwickelt, lebensrettende Elektroschocks abzugeben, um das sogenannte Kammerflimmern zu beenden. Das Kammerflimmern ist eine lebensgefährliche Herzrhythmusstörung, bei der das Herz gewissermaßen so schnell schlägt, dass es kein Blut mehr in den Körper pumpen kann. Das ist sehr anstrengend für den Herzmuskel, der dabei enorm viel Sauerstoff verbraucht und schlussendlich ohne Intervention abstirbt. Mit dem Elektroschock wird dieser falsche Rhythmus beendet. Gemeinsam mit der Herzdruckmassage kann das Herz im günstigsten Fall wieder zu seinem physiologischen Rhythmus finden.

Bild: Der AED wird über Klebeelektroden mit dem Patienten verbunden, wo genau, zeigen die Piktogramme an.


Frage 3: Wir sprechen hier ja von Notfällen, in denen eine Person einen Herzkreislaufstillstand erleidet, also beispielsweise nach einem Herzinfarkt leblos wird. Können Sie uns den Ablauf in der Ersten Hilfe erläutern, wenn jemand eine leblose Person auffindet?

Antwort: Sehr gern. Der erste Schritt ist, die Sicherheit der Umgebung zu gewährleisten und Hilfe über die Notruf-Nummer 112 anzufordern. Der Leitstellenmitarbeitende wird am Telefon bleiben und Sie bei den weiteren Schritten unterstützen. Überprüfen Sie die Person auf Reaktionen. Schütteln Sie sie vorsichtig und sprechen Sie sie laut an. Wenn keine Reaktion erfolgt, prüfen Sie, ob die Person normal atmet. Wenn nicht, beginnen Sie sofort mit der Herzdruckmassage. Heutzutage wird es vom Ersthelfer nicht mehr erwartet, dass er oder sie eine Mund-zu-Mund-Beatmung durchführt. Die Beurteilung der Atmung ist für den Ersthelfer oft schwierig; deshalb steht die sofortige Herzdruckmassage an erster Stelle.

Frage 4: Wie kommt der AED in diesem Prozess ins Spiel?

Antwort: Der AED wird nach Beginn der Herzdruckmassage hinzugezogen. Die Herzdruckmassage sollte dafür so kurz wie möglich unterbrochen werden. Am besten holt ein weiterer Helfer oder eine Helferin den AED und schaltet ihn ein. Moderne AEDs sind mit Sprachanweisungen ausgestattet, die Laien durch den gesamten Wiederbelebungsprozess führen. Sie geben klare Anweisungen, wie man die Elektroden anbringt, wann man den Elektroschock abgeben soll, und sie fordern zu Herzdruckmassage und Beatmung auf, wenn es erforderlich ist. Das ermöglicht es selbst Personen ohne medizinische Ausbildung, effektive lebensrettende Maßnahmen zu ergreifen, bis professionelle Hilfe eintrifft.

Wir danken Gerd Hattenbach für seinen Einblick in die Erste Hilfe bei lebensbedrohlichen Kreislaufstillständen und der Nutzung des AEDs.

!Wichtig! Der AED an der Naspa-Filiale in der Neukirchnerstraße ist außerhalb des Verkaufsraums angebracht und ist so 24/7 erreichbar!


Bild: Der AED an der Naspa-Filiale in der Neukirchnerstraße in Hünstetten-Kesselbach


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