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Besinnlicher Jahreswechsel

Aktualisiert: 11. Jan.


Natur vor unserer Haustür und wie wir wieder mit ihr in Verbindung kommen

 

Wie Dunkelheit und Stille uns in Naturverbindung bringen kann. Im "kleinen Wald" mit Naturbegleiterin Bettina Hattenbach.

 

Der Dezember hat uns den ersten Wintereinbruch gebracht. Mittlerweile haben Schneeschmelze und Regen dazu geführt, dass die Böden zumindest in den oberen Schichten mit Wasser gesättigt sind.

 

Und noch etwas bringt uns der Dezember, Dunkelheit und, wenn wir uns darauf einlassen, auch Stille.

Morgens wird es spät hell, am Nachmittag dämmert es bereits wieder. Mit der Wintersonnwende am 21.12. haben wir den Tag mit der längsten Nacht erreicht. Nun werden die Tage wieder länger, wenn wir es auch erst einmal nicht spüren.

„Die Abwesenheit von Licht“ wirkt auf viele Menschen nicht einladend. Wir ziehen uns in unserer Häuser zurück und lenken uns mit künstlicher Beleuchtung ab. Doch die Dunkelheit ist Teil des natürlichen Rhythmus, gehört zur Winterzeit dazu. Wenn wir uns auf sie einlassen und mit ihr in die Stille gehen, können wir besondere Erfahrungen machen. Denn der dunkle und stille Dezember lädt ein, sich Zeit zur Besinnung und des Nachdenkens über das eigene Leben zu nehmen.

Auch draußen können wir uns auf Dunkelheit und Stille einmal neu einlassen. Es muss kein nächtlicher Spaziergang im Wald sein. Es reicht, einmal die beleuchtete Straße zu verlassen, um die Weite des Sternenhimmels zu betrachten.

Auch die Energie der Morgen- und Abenddämmerung ist im Dezember besonders intensiv. Das kann man an einem Spaziergang am frühen Morgen spüren. Wenn wir selbst still werden, können wir eine wohltuende Stille, die uns umgibt, wahrnehmen. Keine absolute Stille, nein, sie wird immer wieder von verschiedenen Geräuschen unterbrochen. Wie das Rauschen des Baches, der nach dem vielen Regen mächtig angeschwollen ist. Die verdorrten Blätter der Hainbuche, die noch nicht abgefallen sind, rascheln leise im Wind. Auch in dieser dunklen Jahreszeit können wir  Vögel hören, die vielleicht grade erwacht sind. Das können Rotkehlen, Meisen, Zaunkönig, Kleiber, Amseln oder Finken sein, die den Morgen begrüßen oder in Trupps umherfliegen. Sie verbringen die Nacht in hohen Nadelbäumen, wo sie eng beieinandersitzen, sich so vor Kälte und Gefahren schützen.

Was auch besonders ins Auge fällt, sind die Knospen der Kätzchen an den Haselzweigen.

So können wir die Schönheit der Natur zu jeder Tages- und Jahreszeit wahrnehmen. Wenn wir uns ganz achtsam darauf einlassen, macht es etwas mit uns. Es ist heilsam, wir kommen wieder zu innerer Kraft.


Foto: Eine junge Hainbuche


Auf die Hainbuche möchte in noch etwas näher eingehen, nachdem wir uns beim letzten Artikel mit der (Rot)Buche vertraut gemacht haben.

Trotz der Namensverwandtschaft sind sie nicht miteinander verwandt. Während die Rotbuche die Familie der Buchengewächse anführt, gehört die Hainbuche zu den Birkengewächsen. Auch sie kann sehr hoch werden und kommt häufig in mitteleuropäischen Laub- und Mischwäldern vor. Im Gegensatz zur Rotbuche ist ihre Rinde rissig und eingekerbt, woran wir sie gut unterscheiden können.

Die Blätter sind eiförmig-elliptisch, bis zu acht Zentimeter lang, haben einen gesägten Rand und verbleiben zum Teil über Winter an der Pflanze, was sie zu einem guten Windschutz macht


Foto: An der Rinde kann man die Hainbuche erkennen.


Bis zur ersten Blüte benötigen Hainbuchen um die 20 Jahre Wachstum. Wie für Birkengewächsen typisch sind die Blütenstände hängende Kätzchen, die aber bei der Hainbuche unscheinbar sind. Die männlichen Blütenstände sind länger als die weiblichen. Die bilden dann die frischgrünen hängenden Samenstände, aus denen viele kleine Nussfrüchtchen entstehen. Diese besitzen große dreilappige Flügelblätter. So können sie mithilfe des Windes verbreitet werden. Blätter, Früchte und Samen sind essbar.

Sie finden Verwendung in Gemüsegerichten und Gewürzen.

 

Für Vögel ist das dichte Gesträuch einer Hainbuchenhecke ein gutes Versteck. In ihr sind ihre Nester gut vor Feinden geschützt. Auch Kleinsäuger wie Igel suchen unter ihnen Schutz. Bienen fliegen im Frühjahr die kleinen Blüten an, die sonst vorwiegend vom Wind bestäubt werden.

Hainbuchen sind sehr widerstandsfähig. Nach Schnitt, Verletzungen oder Wildverbiss treiben sie immer wieder neu aus. Sie können auch Stockausschläge bilden, was bedeutet, dass sie aus dem Stumpf wieder neu austreiben. Ein weiterer umgangssprachlicher Name „Hagebuche“ bezieht sich auf das Wort Hag für Umzäunung, wozu die Hainbuche schon seit vielen Jahrhunderten genutzt wird. Das Wort Hain wiederum steht für „kleiner Wald“.

Aus einer dicht verwachsenen Hainbuchenhecke wurde im 12.Jahrhundert das  "Rheingauer Gebück" errichtet. Sie schützte  die Rheingauer 500 Jahre lang gegen Feinde.

Achten wir also beim nächsten Spaziergang auf die Hainbuche und das Rascheln ihrer Blätter im Wind.

 

Auch die Tiere in Wald und Flur schätzen die Ruhe des Winters und benötigen sie zum Erhalt ihres Energiehaushaltes.

Daher wollen wir sie nicht unnötig stören. Jeder Sylvesterknaller, auf den wir verzichten, tun ihnen gut.

 

To know nature is to love nature.


Autorin: Bettina Hattenbach


Quelle: naturadb.de


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